Melatonin - Wechselwirkungen

    Die Zirbeldrüse, die das Melatonin ausschüttet, sitzt im Gehirn etwa zwischen den Ohren am Schaltpunkt von Nervensystem, Immunsystem und endokrinem System. Deshalb überrascht  auch nicht, daß Medikamente, mit denen  wir Einfluß auf dieses System nehmen wollen, oft auch die Funktion der Zirbeldrüse beeinflussen. Melatonin kann z.B. die Effizienz eines Medikaments steigern und somit dabei  helfen, die Dosierung zu senken. Die Forschungen, um die  Wechselwirkungen von Melatonin mit Medikamenten festzustellen, sind noch in vollem Gange. Wir werden in den kommenden Monaten und Jahren immer noch mehr darüber erfahren. Melatonin hat wichtige Funktionen, wie z.B. unseren Biorhythmus  zu erhalten und Infektionen, Krebs und schädigende freie Radikale abzuwehren. Hierdurch verlangsamt es auch den Alterungsprozeß.

    a- und b-Blocker

    Diese Medikamente haben den  größten hemmenden Einfluß auf die Melatoninproduktion, am häufigsten werden  sie bei Herzerkrankungen und Bluthochdruck eingesetzt.

    Sie können die Melatoninproduktion praktisch unterbinden. Die  Nebenwirkungen sind den Auswirkungen eines Melatoninmangels ähnlich, z.B. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen,  Desorientierung, Vergeßlichkeit, Müdigkeit und Sehprobleme.

    Die "Blocker"  haben eine Wirkung auf die Rezeptoren der Einzelzelle. Sie unterbinden die Wirkung von sog. Neurotransmittern, dies sind chemische Botenstoffe, die  die Kommunikation der Zellen untereinander vermitteln. So gibt es  die a- und b- Rezeptoren im ganzen Körper, die  bestimmte Prozesse überwachen. Beim Herzen überwachen b- Rezeptoren Frequenz und Schlagkraft, bei den Blutgefäßen regulieren a- Rezeptoren die Kontraktion oder  Erweiterung, um somit den Blutdruck an die jeweilige Gegebenheit anzupassen.

    Sind jedoch diese Rezeptoren aus irgendwelchen Gründen zu empfindlich, werden die "Blocker" eingesetzt.

     Zum Verständnis, wie diese Medikamente die Zirbeldrüse beeinflussen: Die Pinealozyten, die Zellen der Zirbeldrüse, die  das Melatonin herstellen, enthalten sowohl a- als auch b- Rezeptoren, diese sind das letzte  Glied zwischen der  Melatoninproduktion und den Hell-/Dunkelsignalen der Augen. Diese Signale setzen am Ende der Nervenbahnen Neurotransmitter frei, die dann mit den Rezeptoren verbunden werden und die Melatoninproduktion einstellen.

    Bei der Behandlung von Herzerkrankungen und Blutdruck mit a- und b- Blockern werden auf diese Art und Weise  ebenfalls die Zirbeldrüsenrezeptoren blockiert, das Resultat ist, daß die Melatoninproduktion zum größten Teil oder sogar ganz unterbrochen wird. Die folgende Tabelle listet einige a- und b- Blocker auf, bitte vergleichen Sie Ihre Medikamentenliste, bzw. tragen Sie den jeweiligen a - und b- Blocker als Ergänzung in die Liste ein. Hierzu lesen Sie bitte den sog. Beipackzettel oder fragen Sie Ihren Arzt.

     

    a- Blocker

    b- Blocker

    a- und b- Blocker

    Heitrin (Terazosin)

    Minipress (Prazosin)

    Vasoklin (Moxysylyt)

    Priscol (Tolazolin)

     Tonopress (Dihydroergotamin)

    Lopressor (Metoprolol)

    Dociton (Propanolol)

    Beloc (Metoprolol)

     Tenormin (Atenolol)

    Visken (Pindolol)

    Betapressin (Penbutolol)

    Prent (Acebutolol)

    Sotalex (Sotalol)

    Selectol (Celiprolol)

    Dilatrend (Carvedilol)

     

    Sollten Sie “Blocker" einnehmen, behalten Sie die Dosierung auf jeden Fall bei. Bei angelaufener Melatoninbehandlung können Sie  mit Ihrem behandelnden Arzt,  nach Rücksprache, die Dosierung evtl. herabsetzen oder über den Tag anders verteilen, damit z.B.  die abendliche Dosis des "Blockers" geringer ausfällt, um der  nächtlichen Melatoninbildung nicht im Weg zu stehen. Zusätzlich  könnte Melatonin Nebenwirkungen dieser Medikamente beseitigen oder vermindern.

     

    Medikamente, die Melatoninbildung beeinflussen

    Nichtsteroidale Antirheumatika

    Diese Gruppe von Medikamenten kann ebenfalls ihre Melatoninproduktion hemmen. Auf zwei alte Bekannte aus dieser Gruppe Aspirin und Ammuno trifft dies besonders zu. Die meisten Medikamente dieser Gruppe sind chemisch miteinander verwandt, deshalb gilt dasselbe mit großer Wahrscheinlichkeit auch für die Übrigen dieser Kategorie, wie z.B. Ibuprophen oder Proxen. Falls sie solche Mittel gegen Schmerzen nehmen, überlegen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob Sie nicht zu  Anilin-Derivaten, also Präparaten mit Paracetamol überwechseln können, beispielsweise Tylenol und Benuron. Diese Präparate haben eine andere chemische  Struktur. Wir haben Hinweise darauf, daß sie die Melatoninproduktion nicht beeinflussen. Sie helfen gegen Schmerzen so gut wie  Aspirin, allerdings haben sie  keine entzündungshemmenden Eigenschaften. Wenn sie also nichtsteroidale Antirheumatika einnehmen, sollten sie die zusätzlich Einnahme von Melatonin erwägen.

     

    Medikamente, die Schlaf- und Aktivitätszyklen beeinflussen

    Stimulanzien

    Stimulanzien von Amphetamin bis Coffein beeinträchtigen Ihr Schlafmuster und greifen in die Melatoninproduktion ein. Eine Studie zeigt, daß Coffein sogar  eine direkte Wirkung auf die Zirbeldrüse hat. In Kombinationen mit geringen Mengen des b-Blockers Propanolol wurde die Melatoninproduktion bei Ratten  vollständig blockiert, Separat hatte keine der beiden Substanzen eine  ähnliche Wirkung. Wenn Sie also b-Blocker nehmen, ist es besonders wichtig auf  alle coffeinhaltigen Nahrungsmittel und Getränke zu verzichten (oder Melatonin zuführen).

    Sedativa

    Beruhigungsmittel wie Barbiturate, Schlaftabletten, Alkohol wirken sich störend aus. Sie helfen beim Einschlafen, aber Sie bekommen nicht die richtige Art  von Schlaf. Einige Wirkstoffe beeinflussen die REM-Phase (Traumphase) des Schlafs, die für eine  gute Erholung wichtig ist. Deshalb fühlen Sie sich am nächsten Morgen, obwohl Sie geschlafen haben, nicht ausgeruht.

    Tranquilizer

    Valium (Diazepam) und Librium ( Chlordiaxepoxid) sind chemisch eng mit Melatonin verwandt, was ihre angstlösenden und  hypnotischen Eigenschaften  erklären könnte. In Tierversuchen hat Melatonin die Wirkung dieser Stoffe verstärkt. Falls Sie  Benzodiazepine einnehmen, könnten Sie durch die Erhöhung  ihrer Melatoninwerte diese Medikamente reduzieren. Auch wenn Sie ihre Aktivitäten mit dem Hell- Dunkelzyklus in Einklang bringen können, werden Sie  weniger schlaffördernde Medikamente benötigen. (Besprechen Sie jede Änderung mit Ihrem behandelnden Arzt!) Wenn Ihr Melatoninrhythmus sich mit der  Zeit  stabilisiert, werden Sie bemerken, daß Sie geringere Mengen des betreffenden Medikamentes benötigen, die jedoch die gleiche therapeutische Wirkung haben. Wenn sie die Dosierung nicht reduzieren, können Ihre steigenden Melatoninwerte allmählich die Wirkung des Medikamentes verstärken  und so eine Überdosierung hervorrufen. Falls Sie zu den Millionen gehören, die regelmäßig  Benzodiazipine nehmen, kann Melatonin helfen die  Abhängigkeit zu überwinden. Diese Mittel unterbrechen auch den normalen  Schlafrhythmus und die Melatoninproduktion. Die Unterbrechung wiederum  kann das Gefühl verstärken, daß Sie das Schlaf-/ Beruhigungsmittel benötigen. Mit anderen Worten: der Grund weshalb Sie Schlaf-/ Beruhigungsmittel brauchen, ist das Medikament selbst, da es Ihren Schlaf stört.

    Die Verbesserung Ihres Melatoninrhythmus kann helfen diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ihr Schlafzyklus wird sich immer weiter verbessern und  die Notwendigkeit eines Schlafmittels vermindern. Wenn Sie Valium oder andere Benzodiazepine regelmäßig genommen haben (öfter als 1x /Woche)  sollten Sie die langsame Verminderung und Umstellung auf Ihren natürlichen Melatoninrhythmus unter ärztlicher Aufsicht durchführen.

    Marihuana

    Es gibt Hinweise, daß es ähnlich wirkt wie Benzodiazepine. Marihuana und Haschisch sind bekannt dafür, daß sie das Immunsystem und die  Geschlechtsorgane beeinflussen und Schlafstörungen verursachen. Dies deutet daraufhin, daß zwischen der Anwendung der genannten Stoffe und verminderten Melatoninwerten eine Verbindung besteht.

    Psychopharmaka

    Fast alle Medikamente zur Behandlung psychischer Störungen haben eine Auswirkung auf den Biorhythmus. Manche Antidepressiva können zu einem  natürlichen Rhythmus verhelfen, andere den Organismus stark beeinträchtigen. Fragen Sie Ihren Arzt wie sich das entsprechende Medikament auf  Schlaf- und Aktivitätszyklen auswirkt und versuchen Sie herauszufinden, ob Melatonin in der Situation hilfreich sein könnte.

    Medikamente mit Wirkung auf das Immunsystem

    Besonders Cortison und Zytostatika haben einen schwächenden Einfluß auf das Immunsystem. Sie beeinflussen das Melatonin  nicht direkt, aber sie erschweren  die Ausübung seiner Funktionen. Falls Sie solche Medikamente einnehmen, können Sie sich bei Ihrem Arzt über die Möglichkeiten informieren, ob Sie zusätzlich Melatonin einnehmen können, um Ihr Immunsystem zu stärken.

    Medikamente, die sich auf das Hormonsystem auswirken

    Um nur ein paar zu nennen: ACE-Hemmer, Östrogene, Östrogenersatzstoffe, Medikamente gegen Bluthochdruck, Schilddrüsen- und Diabetesmedikamente,  außerdem " die Pille". Alle diese Medikamente können den Biorhythmus und die Zellkommunikationssysteme Ihres Körpers stören. Bis jetzt kann man nicht  grundsätzlich, sagen auf welche Art und Weise diese  Wirkstoffe auf Ihre Körperrhythmen einwirken. Dazu gibt es noch zu wenige Untersuchungen. Wenn sich  aber Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Müdigkeit als Nebenwirkungen eines Medikamentes einstellen, besteht die Möglichkeit, daß dieses Medikament auch Melatoninwerte negativ beeinflußt.

    Wie wirkt Melatonin auf Medikamente?

     Melatonin kann erwiesener Maßen die Wirkung einiger Medikamente verstärken.

    Falls Sie Medikamente einnehmen und beginnen Melatonin einzunehmen, lassen Sie es ihren Arzt wissen, damit er die  Dosierungen entsprechend angleicht.  Besprechen Sie mit Ihrem Arzt auch die Möglichkeit Dosierungen versuchsweise zu senken, besonders bei den Indikationen, wo bereits gesichert ist, dass  Melatonin positiv verstärkend wirkt (wenn Sie z. B. Bezodiazepine, Antidepressiva oder Östrogene einnehmen).

    Serotonin-Re-Uptake-Hemmer

    Wenn Sie solche Medikamente zur Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Zuständen nehmen,  sollten Sie mit Ihrem  Arzt sprechen, bevor Sie Melatonin  einnehmen. Durch die Verwandtschaft der beiden Stoffe ( Melatonin ensteht aus Serotonin)  könnten die Melatonine die Wirkung dieser Medikamente beeinflussen (Blutspiegel erhöhen).  Bekannte  Namen dieser Medikamentengruppe sind: Fluctin, Fevarin, Seroxat, Tagonis, Zoloft. Es kommen jedoch ständig neue  Medikamente auf den Markt, deshalb  ist es grundsätzlich wichtig die Einnahme von Melatonin mit dem Arzt zu besprechen, falls Sie Medikamente gegen Stimmungsschwankungen, Angstzustände oder andere psychische Störungen einnehmen.

    Empfehlungen

    Damit durch das eingenommene Melatonin keine Wechselwirkung hervorgerufen wird, ist es wichtig, daß Sie folgende Punkte beachten:

    1. Überprüfen Sie die Medikamente, die Sie regelmäßig nehmen und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie nichtsteroidale Antirheumatika, b -Blocker, a-Blocker, Benzodiazepine oder andere Medikamente  nehmen,  die eine Wechselwirkung mit Melatonin eingehen könnten. Falls  sie solche Medikamente nehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt eine etwaige Umstellung auf andere Medikamente bzw. eine Änderung der Zeiten, zu denen Sie das betreffende Medikament einnehmen (z. B. morgens statt abends).
    2. Beobachten Sie sich auf Nebenwirkungen, die mit dem Melatoninspiegel zu tun haben können. Falls Sie Schlafprobleme haben, oft an Erkältungen leiden,  wenn Sie sich müde und deprimiert fühlen, können melatoninverbrauchende Medikamente die Ursache dafür sein. Berichten Sie Ihrem Arzt über diese  Probleme, vielleicht kann er ein anderes Medikament bzw. eine andere Dosierung verordnen.
    3. Denken Sie an die rezeptfreien und "versteckten" Medikamente, wie Aspirin, Grippemittel (von denen viele Coffein enthalten), Nahrungsmittel und  Getränke, die Coffein und Schokolade enthalten. Sprechen Sie jede Änderung Ihrer Medikation zu erst  mit Ihrem behandelnden Arzt ab. Durch die  Verbesserung Ihres Melatoninspiegels können Sie einige negative Auswirkungen Ihrer Medikamente ausgleichen und manche Medikamente sogar eventuell reduzieren.

     

      

    Die Einnahme von Melatonin

    Unsere natürlichen Melatoninquellen versiegen mit zunehmenden Alter, jede Spezies hat ihr eigenes Tempo mit dem sie altert.  Wenn wir unseren natürlichen  Melatoninrhythmus beachten, können wir ein vorzeitiges Altern und damit auch das Auftreten von altersbedingten Krankheiten vermeiden. Kurz, wir können länger gesund bleiben.

    Bei Versuchen mit Labortieren hat sich gezeigt, daß das Höchstalter durch Melatonin, das den abnehmenden natürlichen Spiegel ausgleicht, dadurch übertroffen werden kann.

    Wenn Sie am Abend Melatonin einnehmen, werden Sie vielleicht feststellen, daß Sie sich etwas müder als normal fühlen.  Vielleicht träumen Sie auch mehr als  sonst. Vielleicht merken Sie überhaupt keine Veränderung. Dennoch, falls sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, könnte dies Ihre  Lebenserwartung erhöhen. Das ist auch der Grund warum heute so viele Menschen Melatonin zu sich nehmen.

    Bis jetzt deutet alles daraufhin, daß keine unerwünschten Nebeneffekte zu befürchten sind. Weder Versuchstiere noch Personen bekamen durch Melatonin  Symptome als Hinweis auf toxische Wirkungen. Natürlich besteht trotz allem die Möglichkeit, daß sich  irgendwann einmal unvorhergesehene Nebenwirkungen bei einem Menschen zeigen, da die Vielfalt der Menschen sehr groß ist.

    Es besteht die Möglichkeit Melatonin über einen kürzeren Zeitraum zu nehmen und zu beobachten, ob sich an Ihrer Gesundheit und ihrem Lebensgefühl irgendwas ändert.

    Es gibt 3 verschiedene Wege:

    1. Durch Veränderung Ihrer Gewohnheiten und Ihrer Lebensweise können Sie die natürliche Melatoninproduktion Ihres Körpers fördern.
    2. Sei nehmen täglich Melatonin ein, um das eigene Melatonin zu ergänzen.
    3. Sie können Melatonin zu Zeiten einnehmen, in denen die Gefahr, selbst nicht genügend zu bilden, groß ist.

     

    Die Höhe des Melatoninspiegels kann nur durch Blutuntersuchungen bestimmt werden. Sie ändert sich im Laufe eines Tages sehr  häufig, daher ist die Kontrolle außerhalb eines wissenschaftlichen Versuchs nicht praktikabel.

    1. Weg: Veränderung der Gewohnheiten:

    Es  ist  am Besten, man beobachtet etwaige Symptome, um über eine zusätzliche Melatonineinnahme entscheiden zu können. Wenn Sie meist müde sind,  meist Schlafschwierigkeiten haben, nicht genügend Sonnenlicht bekommen, könnten Sie an einem Melatoninmangel leiden. Eventuell sollten Sie sich auch  unseren Fragebogen zu schicken lassen, um zu prüfen ob Sie wirklich einen "melatoninfreundlichen Lebensstil" führen und dann gezielt Veränderungen an Ihren Gewohnheiten vornehmen.

      2. Weg: Täglich Einnahme:

    • Setzen Sie es ein, um Ihr körpereigenes Melatonin zu ergänzen, nicht um es zu ersetzen. Die im Labor hergestellten Qualitäten werden aus Bohnen  gewonnen und sehen weiß aus, sind frei von Unreinheiten und in der Wirkung standardisiert. Da es aus Pflanzen hergestellt wird, können es auch Vegetarier einnehmen.
    • Es ist wichtig, dass Sie das Präparat zur richtigen Zeit einnehmen. Nehmen Sie Melatonin 1-2 Std., spätestens eine halbe Std. vor dem Schlafen ein, damit  es genügend Zeit hat sich im Körper zu verteilen. Wenn Sie allerdings merken, dass Sie  sehr schläfrig werden, können Sie auch direkt bis vor dem  Zubettgehen warten. In jedem Fall ist es wichtig, Melatonin nach Einbruch der Dunkelheit zu nehmen, dadurch wird Ihre natürliche Melatoninspitze zusätzlich angehoben.
    • Sollten Sie eine Dosis vergessen, warten Sie bis zum folgenden Abend. Bitte nicht die Dosis am nächsten Morgen nachholen, Sie würden höchstens müde werden und Ihren Biorhythmus durcheinanderbringen.
    • Welche Dosis ist die Richtige? Darauf gibt es keine definitive Antwort. 2-3 mg sollten ausreichen, um einen Blutspiegel, wie ihn junge Menschen haben,  zu erzielen - ohne Nebenwirkungen. Bei Menschen, deren Melatoninspiegel extrem niedrig ist, wie bei Menschen, die älter als 70 sind oder unter  Alzheimer leiden, kann eine höhere Dosierung angemessen sein. Da sich Bluttests, die alle 2 Std. wiederholt werden müßten, kaum durchführen lassen, muß Ihr Arzt die für Sie angemessene Dosierung abschätzen. 

    3. Weg: Melatonin bei Bedarf:

    Diese Strategie schlägt einen Mittelweg ein, indem sie die natürliche Melatoninproduktion unterstützt, anderseits in bestimmten  oder ungewöhnlichen  Situationen Melatonin auch ersetzt. Wenn Sie sich für diese Methode entscheiden, können Sie den  vorausgegangenen Richtlinien zu Timing und Dosierung  folgen (Ausnahmen weiter unten). Auch hier gilt eine Dosierung von 2-3 mg allgemein als sicher und effizient.

    Es folgt eine Liste von besonderen Situationen in denen Sie Melatonin vielleicht zusätzlich einsetzen möchten oder Ihre Dosierung erhöhen wollen.

    • Reisen Viele Ärzte empfehlen eine Einnahme um die Auswirkung der Zeitverschiebung zu mildern. Auch könnte Melatonin  durch seine Stärkung der  Körperabwehr einen zusätzlichen Bonus für Reisende haben, da man unterwegs oft mit neuen und unbekannten Erregern in Berührung kommt.
    • Schichtwechsel und Störungen des Alltagsrhythmus Nehmen Sie Melatonin, bevor Sie sich schlafen legen, um Ihren Biorhythmus  umzustellen. Achten Sie darauf, sich zur richtigen Zeit im Tageslicht aufzuhalten, besonders während der Umstellungsphase. Erinnern Sie sich daran,  daß Sie Ihre innere Uhr täglich nur um ein paar Stunden verstellen können.  Versuchen Sie den Übergang so sanft wie möglich zu gestalten. Verschieben  Sie Ihre Schlafenszeit täglich über 4 oder 5  Tage verteilt um jeweils 2 Stunden. Wenn Sie versuchen, die Umstellung auf einmal zu bewerkstelligen läuft Ihr   Biorhythmus nicht mehr parallel zu Ihrem Melatoninrhythmus und die Umstellung wird schwieriger und so oder so einige Tage dauern. Auch wenn Sie  wissen, daß Ihr Stundenplan durcheinander kommt z. B., wenn Sie länger arbeiten oder auf eine Party gehen, dann sollten Sie Ihr Melatonin trotzdem um  22 Uhr nehmen, vielleicht wird das Sie etwas müde machen, aber Ihr Biorhythmus bleibt erhalten und Sie werden sich am folgenden Tag ausgeruht fühlen, obwohl Sie weniger Schlaf hatten.
    • SchlaflosigkeitMit Melatonin schlafen Sie durchschnittlich nach 30 min.
    • Streß In dieser Situation kann Melatonin ernsthafte Probleme zu vermeiden helfen. Es stützt Immun- und Herzkreislaufsystem vor den Auswirkungen der Streßhormone.
    • Medikamente   Wenn Sie Medikamente einnehmen, die sich auf Ihre natürliche Melatoninproduktion auswirken, reduziert es die Nebenwirkungen, wie die von b-Blockern verursachte Schlaflosigkeit.
    • Infektionen Während der Erkältungs- und Grippesaison kann Melatonin Ihre Abwehr stärken. Auch aus anderen Gründen etwa durch Cortison oder in einer ungewöhnlich hohen Erregerdichte im Krankenhaus kann Melatonin helfen.
    • Röntgenstrahlen Diese und andere intensive Strahlen verursachen freie Radikale. Z. B. bei einer Strahlentherapie ist es  sinnvoll, Melatonin auch am  Tage einzunehmen. Eine halbe Std. vor dem Termin genommen, ist der Melatoninspiegel hoch  genug, wenn Sie in Kontakt mit den Strahlen kommen. Auch andere Antioxidantien wie Vit. A, C, E helfen Ihren Schutz zu verstärken.
    • Giftstoffe Auch Chemikalien können freie Radikale in Ihrem Körper entstehen lassen, insbesondere Pestizide oder Bleichmittel. Auch hier kann  möglicher Schaden vermindert werden.
    • Elektrosmog Durch Elektrosmog wird die natürliche Melatoninproduktion unterdrückt. Sollten sich die elektromagnetischen Felder, denen Sie ausgesetzt sind, nicht reduzieren lassen, kann Melatonin die Auswirkungen mildern.
    • Sportliche Betätigung  Starke sportliche Betätigung, wie das Trainieren mit Gewichten erzeuget freie Radikale als  Nebenprodukt der Muskelarbeit.  Ein Mangel an Körperfett beeinflußt die Hormonsituation und etwa auch die Unterbrechung des Menstruationszyklus bei Athletinnen, wenn sie sehr  intensiv trainieren. Melatonin kann dazu beitragen, das hormonelle Funktionieren normal zu gestalten (z. B. vor einem Marathonlauf). Nehmen Sie aber das Melatonin dann abends ein, sonst würden Sie zu müde werden.
    • Sonnenbrand Sonnenbrand setzt ebenfalls freie Radikale frei. Hier kann die Heilung gefördert werden.
    • Verletzungen  Auch diese erzeugen freie Radikale, die durch Melatonin reduziert werden können.

     

     

    Eine letzte Empfehlung:

    Halten Sie Ihren Alkohol-, Fett- und Cholesterinkonsum in Maßen, um Ihr Immunsystem funktionsfähig zu halten.

     Die genannten Stoffe lassen Ihr Immunsystem abstumpfen und machen Sie anfälliger für Infektionen. Wenn Sie dafür  sorgen, daß Sie genug melatoninfreundliche Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen, geben Sie Ihrem Körper eigene Antioxidantien, um wichtige Aufgaben zu erfüllen.

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